Stufen von bis zu einem 1.20 Meter Höhe lassen sich mit dem seitlichen Bunny Hop bewältigen, wenn z.B. nicht ausreichend Platz für den Anlauf vorhanden ist oder wenn auf dem Hindernis kein Platz ist, um gerade daraufzustehen, z.B. eine schmale Mauer.
Am besten fängst du mit einer kleinen Stufe von etwa 30cm an. Sehr wahrscheinlich klappt der Sidehop am Anfang besser nach links oder rechts. Einseitigkeit ist aber im Trialsport oft ein Nachteil, darum ist es wichtig, immer auch die schlechte Seite zu trainieren!
Den Sidehop gibt es in zwei Varianten: Entweder von beiden Rädern aus oder vom Hinterrad aus. Letzterer ist anspruchsvoller, denn man muss das Balancieren auf dem Hinterrad perfekt beherrschen. Diese Technik wird gebraucht, wenn kein Platz für das Vorderrad vorhanden ist oder wenn das Vorderrad zu tief stehen würde. In höheren Klassen ist der Siedehop vom Hinterrad aus pflicht! Sektionen werden oft so gebaut, dass man ohne diese Technik nicht mehr auskommt. Viele Fahrer schwören übrigens darauf, dass sie vom Hinterrad aus höher springen können. Auch ich springe so etwas höher, jedoch nur zur Seite des hinteren Pedals. Einige Fahrer springen sogar fast nur noch vom Hinterrad aus, auch dann, wenn es nicht nötig wäre. Erfahrene Trialisten haben kaum Mühe, auf dem Hinterrad die nötige Balance für einen sauberen Sidehop zu finden.
Es ist möglich, auf beide Seiten annähernd gleich hoch zu springen. Am höchsten springt man zur Seite des Hinteren Pedals (z.B. nach links bei Schokoladenfuss rechts). Da auf der Hindernisseite das Pedal hinten ist, kann ich näher am Hindernis hochspringen, ohne dieses mit dem Pedal zu streifen. Bei geringen Höhen mit genügend Reserven gibt es keinen grossen Unterschied.
Diese Sprungtechnik ist besonders knifflig! Sie wird nötig, wenn die Absprungfläche sehr klein ist, der Fahrer also das Vorderrad nirgens abstellen kann. Auf dem Hinterrad hüpfend sucht man das Gleichgewicht, um dann im genau richtigen Moment einen Sidehop zu springen. Besonders in höheren Wettkampfklassen wird diese Technik immer öfter gefordert, um den Schwierigkeitsgrad weiter zu erhöhen.
Wie geht das? Eigentlich musst du nur darauf achten, dass du beim Absprung keine Rücklage hast. Du springst also genau dann ab, wenn du das Gleichgewicht nach vorne zu verlieren beginnst. Nur so kannst du anschliessend zuerst auf dem Vorderrad landen, wie oben beschrieben! Wichtig: Wärend den Hüpfern auf dem Hinterrad und dem Sprung ist dein Blick immer auf die Landefläche gerichtet. Wenn du glaubst die Balance gefunden zu haben, gehst du möglichst tief: Die Arme sind dann fast durchgestreckt und das Gesäss nahe am Hinterrad, die Beine sind nur leicht gebeugt, was aber auch von der Situation abhängt. Der Absprung ist wie oben beschrieben: Gleichzeitig die Beine GANZ durchstrecken, den Lenker zu den Hüften reissen und den ganzen Körper durchstrecken und möglichst lang machen, die Bremsen lösen und treten. Das sieht aus wie eine sich schliessende Schere. Vor der Landung das ganze Bike mit Armen und Beinen möglichst nahe an den Körper ziehen, um wenn nötig noch die letzten Zentimeter an Höhe rauszuholen. Je nach Situation mit dem Vorderrad zuerst, auf dem Hinterrad oder mit beiden Rädern gleichzeitig landen
Auch wichtig: Da das Vorderrad vor dem Absprung bereits in der Luft ist, darfst du nicht so stark und lange treten wie gewohnt! Ansonsten bekommst du wieder zuviel Rücklage. Je weiter nach vorne du springen möchtest, desto stärker lässt du dich vor dem Absprung nach vorne fallen und desto stärker trittst du auch in die Pedale.
Tipp: Versuche, vor dem Absprung möglichst wenige Hüpfer auf dem Hinterrad zu machen.
Alles Andere ist Übungssache! Es gilt, die optimale Balance auf dem Hinterrad zu finden und dann auch noch den richtigen Augenblick für den Absprung zu erwischen. Keine leichte Sache!
Das Video ist bestimmt auch eine gute Hilfe.
Ein Sidehop muss nicht immer genau seitlich sein. Es kann auch vorkommen, dass man gleichzeitig vom Hinterrad aus weit nach vorne und zur Seite springen muss. Oft landet man dann auf dem Vorderrad, um auf diesem rollend auch das Hinterrad auf's Hindernis zu bekommen.
Rekordjäger: Auch in dieser Disziplin gibt es wieder beeindruckende Rekorde zu bestaunen. Das Messinstrument für Sprunghöhen ist, wie in der Leichtathletik, eine Latte, die es zu überspringen gilt.
Marco Grosenik (MTB), 105cm | Andreas Navrade(20"), 120cm |
Fahrtechnik für Fortgeschrittene
Grundlagen der Fahrtechnik
Einleitung | Wichtige Grundsätze | Schokoladenfuss | Fussstellung | Balancieren | Räder versetzen | Räder anheben | Standard-Bunnyhop | Auf der Stelle hüpfen | Treppen besteigen | Füsse setzen
Seitlich herunterspringen | Nach vorne springen | Wheelie | Aufsetztechnik | Hüpfen auf dem Hinterrad | Wheelbase Gap aufs Hinterrad | Rollbunnyhop | Tretbunnyhop | Side Hop | Surge | Front Wheel Hook | Rückwärts Fahren | 180°